Blindprägung - mit und ohne Tinte

Blindprägung, Wappenprägungen und Monogramme: Seit bald 220 Jahren steht der Name Prantl für Know How bei der Umsetzung von Wappen und Monogrammen, wie z.b. für Exlibris, Briefpapiere, oder z.B. Menükarten und ähnliche personalisierte Drucksachen. Kunstvolle Gravuren und Stahlstisch für den Prägedruck wie auch Blindprägungen, waren seit dem 19. Jahrhundert eine Spezialität des Hauses Prantl.

Prägestempel Einer von Prantl's eigens hergestellten Prägestempeln

Ursprünglich war das Druckereigeschäft nur ein Zusatzangebot um der gehobenen Kundschaft die Möglichkeit zur Personalisierung zu geben. Prantl beschäftige zu dieser Zeit eigene Graveure, für Wappen-, Initial- und Monogrammherstellung. So ließ z.B. der Dichter und Erfinder des „Kasperls“ Graf Pocci bei Prantl Briefpapier- und Kartenvignetten fertigen. Die aufkommende Begeisterung, besonders des stolzen Wirtschafts- und Grossbürgertums der hohen Beamten, Professoren und der Kaufleute im 19. Jahrhundert, schon vorhandene Familienwappen oder neue Wappen, wie auch aufwendig gestaltete Firmensignets und Logos zu führen, führte zu einem Boom in der Herstellung von Stahlstich und Blindprägungen wie auch von historisierenden Exlibris, Siegelmarken, Petschaften und aufwendig gestalteten Vignetten und reich ausgeschmückten Firmenpapieren. Zum Kundenstamm gehörten z. B. König Ludwig II, der aufwendige Initialpapiere bei Prantl fertigen ließ. Einige dieser Siegelmarken, Vignetten und Brief- und Geschäftspapiere befinden sich heute in den Sammlungen des bayerischen Wirtschaftsarchiv, wie auch im Münchner Ladengeschäft. Noch heute konzipieren wir mit unseren Kunden wie auch erfahrenen Heraldikern wie z.B. dem College of Arms in London, ausgefallene Monogramme, Wappenkartuschen, Allianzwappen etc.

Prägedruck Blindprägung Beispiel einer Wappen-Blindprägung

Bei der Blindprägung unterscheidet man zwischen dem Blinddruck und der Blindpressung. Unter dem Blinddruck versteht man die rein handwerkliche Arbeit und unter Blindpressung die Vorgehensweise mit maschinellen Hilfsmitteln. Die Verformung wird mit Hilfe eines oder zweier Werkzeuge unter hohem Druck in das Material gebracht. Blindprägungen können hochgeprägt (das Motiv ist erhaben) und tiefgeprägt (das Motiv ist vertieft) sein. Neben der Druckeinwirkung spielen ebenso die Temperatur des Prägewerkzeuges und die Kontaktzeit von Material und Prägewerkzeug eine Rolle. Es wird ein erwärmtes Prägewerkzeug eingesetzt, um eine Vergrößerung der absoluten De­­formation zu erzielen. Außerdem kann bei einigen Materialien eine bessere Ausgleichung der Ober­flächenstruktur des Prägematerials sowie bessere Klarheit und Konturenschärfe der Prägung erzielt werden. Die optische und haptische Wirkung der Blindprägung wird durch die Höhen­unter­schiede und die partielle Verdichtung und Glättung des Prägematerials erzielt. Die Blindprägung ermöglicht eine plastische Verformung, die durch ein Spiel von Licht und Schatten wirkungsvolle Effekte hervorbringen kann. Es wird ein dezenterer Effekt gegenüber einer Folienübertragung erzielt.

Karten mit Prägedruck Beispiele für Prägedruck